Nord-Süd-Verbindungen
Westtangente
Kapuzinerstraße – Höhe Steingasse 28.000 Kfz/Tag
Sandgasse 21.000 Kfz/Tag
Waldeggstraße – Höhe Bergschlößl 26.000 Kfz/Tag
Dametzstraße - Humboldtstraße
Höhe Hessenplatz 22.000 Kfz/Tag
Dinghoferstraße -
Elisabethstraße
Höhe Krankenhaus Elisabethinen 20.000
Kfz/Tag
West-Ost-Verbindungen
Stockhofstraße, Herrenstraße,
Rudigierstraße, Mozartstraße
Höhe
Rudigierstraße 10.000 Kfz/Tag
Kärntnerstraße, Blumauerstraße,
Goethestraße, Prinz-Eugen-Straße
Höhe
Bahnhofsknoten 18.000 Kfz/Tag
Höhe
Blumauerstraße 16.000 Kfz/Tag
Gleichmäßige Auslastung ohne markante
Spitzen
Die innerstädtischen Verkehrswege an der Humboldt-,
Dinghofer-, Blumauerstraße, an der Oberen Donaulände und auf der
Westtangente sind während des Berufsverkehrs in den Morgen- bzw.
Abendstunden und auch großteils den ganzen Tag stark belastet.
Prognosemodelle zeigen, dass sich die Verkehrsmengen durch
den Bau des Westringes ab 2015 auf diesen fünf Hauptverkehrswegen
im Stadtzentrum stark reduzieren könnten. Damit bietet der
Westring die große Chance für Linz, die Innenstadt vom
Durchzugsverkehr deutlich zu entlasten.
ohne Westring | mit Westring | |||||
2000 | 2015 | +/- | 2000 | 2015 | +/- | |
Nibelungenbrücke | 47.920 | 59.240 | + 23,6 % | 47.920 | 33.540 | - 30 % |
Obere Donaulände | 30.880 | 38.060 | + 23,3 % | 30.880 | 22.970 | - 25,6 % |
Römerbergtunnel | 24.490 | 28.590 | + 16,7 % | 24.490 | 19.980 | - 18,4 % |
Hopfengasse | 20.500 | 22.520 | + 9,8 % | 20.500 | 12.980 | - 36,7 % |
Bahnhofsknoten | 26.820 | 30.030 | + 11,9 % | 26.820 | 15.650 | - 41,6 % |
Gemeinderatsbeschlüsse für neue
Innenstadt-Verkehrsorganisation
Der Linzer Gemeinderat hat bereits im April 2004 und
zuletzt im Mai 2005 beschlossen, die Auswirkungen des
A26-Westringes auf die innerstädtische Verkehrsorganisation zu
untersuchen. Die Erstellung eines Verkehrskonzeptes im Gefolge der
Westring-Errichtung, die Analyse der zu erwartenden geänderten
Verkehrsströme und die Neuplanung der derzeitigen
Einbahnregelungen für die beiden innerstädtischen als Einbahnen
geführten Hauptverkehrsachsen standen dabei im Mittelpunkt der
Überlegungen.
Basis für diese Untersuchungen sind
aktuelle Verkehrserhebungen. Ein Großteil dieser Erhebungen wurde
im Mai 2006 durch die Firma EBE GmbH Wien im Auftrag der ASFINAG
im Vorfeld der Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt.
Zusätzliche
Verkehrsstromanalysen für städtische Verkehrsplanung
Für eine detaillierte Beurteilung der Auswirkungen des
Westringes auf die Einbahnstraßen Dametzstraße – Humboldtstraße /
Dinghoferstraße - Elisabethstraße und den Verkehrsverlagerungen
auf die VOEST-Brücke sind zusätzliche Untersuchungen erforderlich.
Diese Erhebungen bringen der Stadt Linz einen Mehrfachnutzen, da
es erstmals möglich wird, auch konkrete Aussagen über den
derzeitigen Ziel- und Quellverkehr oder den Durchzugsverkehr auf
den Einbahnstraßen der Innenstadt zu machen.
Auftrag an EBE Elektronik Wien
Die Stadt Linz beauftragt das Unternehmen EBE Elektronik aus Wien
mit einer Verkehrsstromanalyse mit Kosten von 17.500 Euro. Es soll
eine Verkehrsdatenerfassung mit Videokameras über einen Zeitraum
von 24 Stunden gemacht werden. Die automatische
Kennzeichenerfassung ist die Basis für eine Rohdatenauswertung der
erfassten Fahrzeuge und eine weiterführende tabellarische sowie
graphische Auswertung. Eine wissenschaftliche Auswertung erfolgt
durch den Projektpartner Arsenal Research.
Mit
dieser Methode können Verkehrsverfolgungszählungen mit relativ
geringen Kosten und einer großen Effektivität über ein größeres
Gebiet durchgeführt werden.
Chance
Nr. 1:
Neue Verkehrsführung über Verteiler
„Innenstadt-Ring“
Die Kärntnerstraße könnte gemeinsam mit der
Blumauerstraße, der Goethestraße und der Prinz-Eugen-Straße bis
zur A7 einen Innenstadt-Ring bilden. Dieser Ring wird so zur
zentralen Achse, die den Verkehr über den Westring-Tunnel südlich
in die Innenstadt leiten soll und damit bewusst zur
Hauptverkehrsachse südlich des Stadtzentrums wird. Von dieser
Achse aus soll der Verkehr gezielt über Volksgartenstraße,
Dametzstraße, Humboldtstraße, Dinghoferstraße und
Khevenhüllerstraße aufgeteilt und an die Zielorte geführt werden.
Durchzugsverkehr soll so zu Gunsten des Zielverkehrs vermieden
werden.
Chance Nr. 2:
Aufhebung der Einbahnen Humboldtstraße/Dinghoferstraße
Die Aufhebung der Einbahnen an der Humboldtstraße und an der
Dinghoferstraße wäre eine konkrete Auswirkung des künftigen
Innenstadt-Rings. In beiden Straßen soll nur mehr der Zielverkehr
der Wohnbevölkerung und der BesucherInnen der Innenstadt geführt
werden. Lenkungsmaßnahmen könnten den Durchzugsverkehr von diesen
Straßen fern halten.
Als Alternativen zum
Einbahnsystem sind mehrere Varianten denkbar. So könnte entweder
eine Gegenspurlösung gemacht werden oder einspurige Einbahnen mit
einer Straßenberuhigung und einer nicht durchgängigen
Nord-Süd-Querung.
Neugestaltung
der West-Ost-Verbindungen
In der Innenstadt gibt es einige West-Ost-Verbindungen, die für
das gesamte städtische Verkehrssystem von Bedeutung sind:
• Graben - Promenade
• Mozartstraße –
Rudigierstraße – Herrenstraße - Stifterstraße
• Bismarckstraße - Lustenauer Straße
• Bürgerstraße - Langgasse
• Goethestraße –
Stelzhamerstraße - Gärtnerstraße
• Schillerstraße
Unter den gegebenen Umständen ist derzeit ein Eingriff in
das innerstädtische Verbindungsnetz auf Grund der Komplexität
nicht sinnvoll. In Zukunft könnte aber trotzdem die
Verbindungsfunktion dieser West-Ost-Achsen stark eingeschränkt
werden. Lenkungsmaßnahmen würden den Durchzugsverkehr bündeln und
auf den Innenstadt-Ring lenken.
Chance Nr. 3:
Merklicher Anstieg
der Wohn- und Lebensqualität
Die Reduktion der
Durchzugsverkehrs auf den Nord-Süd-Achsen sowie auf den
West-Ost-Verbindungen hätte äußerst positive Auswirkungen auf die
Lebensqualität der BewohnerInnen der Innenstadt. Die Innenstadt
könnte als Wohngebiet an Attraktivität gewinnen. Dazu notwendig
sind möglichst optimierte Verkehrslösungen. Bereits jetzt ist ein
Linzer Trend zu bemerken, der Wohnen in der Innenstadt wieder
interessant macht. Momentan sind 540 Wohnungen in Bau oder stehen
kurz vor Baubeginn.
Chance
Nr. 4:
Verkehrsberuhigung in Gevierten der Innenstadt
Bei einigen innerstädtischen Gebieten könnten gezielte
kleinräumige Lenkungsmaßnahmen des Hauptverkehrs die
Lebensqualität verbessern. Konkrete Ergebnisse können
Untersuchungen der städtischen Verkehrsplanung ergeben für
folgende Bereiche ergeben:
• Museumstraße –
Prunerstraße - Fabrikstraße
• Bürgerstraße –
Bismarckstraße - Hessenplatz
• Herrenstraße –
Wurmstraße - Hopfengasse
Chance
Nr. 5:
Neugestaltung der Landstraße
Die Neugestaltung der Landstraße zwischen Schillerplatz und Blumau
ist dringend notwendig. Mit dem Bau des neuen Musiktheaters und
dem Umbau der Studienbibliothek könnte eine Aufwertung des
Gebietes erfolgen. Die Verkehrsplanung sollte daher verschiedene
Beruhigungs- und Lenkungsmaßnahmen überprüfen.
Chance Nr. 6:
Neue Buslinien,
Verlängerung der U-Bahn als Bypass
Durch die zu
erwartende Verkehrsberuhigung besteht die Chance, Busse auch auf
der Westtangente zwischen Römerbergtunnel und Bahnhof zu führen.
Buslinien durch die westlichen Randgebiete der Innenstadt sollten
ebenso angedacht werden wie eine durchgehende Busspur an der
Gruberstraße.
Langfristig ist auch eine
Verlängerung der U-Bahn unter der Landstraße Richtung Urfahr zu
prüfen. Die U-Bahn mit nur wenigen Haltestellen könnte eine
Schnellbahn-Funktion mit höheren Kapazitäten übernehmen.
Gleichzeitig blieben die Straßenbahn und alle Haltestellen an der
Oberfläche der Landstraße erhalten. Damit könnte eine
innerstädtische Ergänzung zur geplanten City-S-Bahn hergestellt
werden.
Chance Nr. 7:
Verbesserungen für den Radverkehr
Der Westring
bietet die Chance, auf den bisherigen Durchzugsstraßen
entscheidende Verbesserungen für den Radverkehr zu schaffen.
Beispiele für derartige Straßen sind:
• Westtangente
• Humboldtstraße
• Derfflingerstraße
• Dametzstraße
Chance Nr. 8:
Verschönerung
des Straßenbildes
Die Verkehrsberuhigung auf den
innerstädtischen Hauptverkehrswegen schafft die Basis für eine
attraktivere Straßengestaltung:
• Begrünungen
• Platzgestaltung
• Ruheinseln
• breite Geh- und Radwege
Schlussfolgerung: Westring ist für Linz
lebensnotwendig
Linz braucht die 4. Donaubrücke mit Tunnelanlagen, um langfristig
sinnvolle Verkehrslösungen für die Innenstadt zu schaffen und
damit die innerstädtische Lebensqualität zu erhöhen. Eine
deutliche Verringerung der Lärm- und Schadstoffbelastungen im
gesamten Stadtgebiet wären eine weitere positive Folge.
Projektablauf Westring
Nach
den Variantenuntersuchungen in den Jahre 2000 bis 2002 wurde 2003
der Entscheid für die Trasse gefällt. Ende September 2005 startete
das §14-Verfahren zur Erreichung des
Bundesstraßenplanungsgebietes. Die Auf-nahme des Westrings in das
hochrangige Straßennetz konnte schließlich Anfang November 2005
abgeschlossen werden.
Nach Angaben der ASFINAG laufen
gegenwärtig die Arbeiten an der Umweltverträglichkeitsprüfung.
Anfang 2007 soll die Einreichung der Umweltverträglichkeit
erfolgen, sodass laut ASFINAG das UVP-Verfahren bis spätestens
Ende 2008 abgeschlossen sein könnte.
(Informationsunterlage
zur Pressekonferenz „Neue innerstädtische Verkehrsorganisation“
von Planungsreferent Stadtrat Klaus Luger)
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Christian Reiter
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